Love A ist etwas Bemerkenswertes gelungen: Das, was ihr Debüt Eigentlich auszeichnet, haben sie sich bewahrt. Die volle Faust auf die Zwölf, diese unmittelbare und schnörkellose Konfrontation, das Getriebensein durch ein Leben, das mehr Fragen aufwirft als es Antworten anbietet, dem Scheitern immer näher als dem Gelingen. Stefans Gitarre, die ganz untypisch für Punk völlig unverzerrt daherkommt und Jörkks latente Hysterie über allem. Irgendwo zwischen Punk, Indie, NDW und Pop lassen Love A Minimalismus auf Melodie treffen und schaffen eine seltene und gelungene Symbiose. Geistreich und unterhaltsam, hier charmant, dort erbarmungslos schreien die Vier uns unsere Unzulänglichkeiten entgegen.
Das, was Eigentlich noch fehlte, finden wir auf Irgendwie. Die Konzentration, einem 99-Prozent-Song die Zeit und Aufmerksamkeit zu widmen, bis das Stück genau auf den Punkt kommt. Eine Konsequenz, die aus mehr Auseinandersetzung, Reibung und Reflexion resultiert. Und nicht zuletzt dem Produzent Robert Whiteley zu verdanken ist, der die Band persönlich kennt, ihren Sound versteht und treffsicher umgesetzt hat. Man hört dieses volle Pfund Erfahrung, die Whiteley in Liverpool in der Arbeit mit Bands wie Wombats, Hot Club De Paris und Voo gesammelt hat.